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MdB Dr. Thomas Gebhart im Gespräch mit Jugendlichen
Text und Bilder von Gerhard Beil

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27.1.2013 besuchte MdL Dr. Thomas Gebhart die Klasse 10a der IGS/Realschule plus Rheinzabern, um mit den Schülern und Lehrer Gerhard Beil ins Gespräch zu kommen.

Der Abgeordnete stellte sich vor und bezog sich auf einen Besuch im Vernichtungslager Auschwitz, als dessen Resümee gilt: Auch wenn heutigen Generationen kein Vorwurf gemacht werden kann, so kann dennoch niemand sagen, dass es ihn nichts anginge. Wie konnte alles geschehen? Warum wählten so viele Deutsche die Nazis? Die Weimarer Republik war eine Republik ohne Republikaner, sie hatte nicht die Kraft zur Lösung der riesigen Fragen wie Reparationen, Kriegsinvaliden, Inflation, Weltwirtschaftskrise, Rekordarbeitslosigkeit. Hoffnungsvolle Ansätze zur europäischen Zusammenarbeit unterlagen den nationalistischen Tönen, in deren Kontext es zwei Weltkriege gegeben hat.

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Gerade der jüngst gefeierte deutsch-französische Freundschaftsvertrag half sehr, die Spannungen zwischen den ehemaligen „Erbfeinden“ Deutschland und Frankreich zu beseitigen. Legendär ist de Gaulles gefeierte Rede an die deutsche Jugend. Heute ist ein Krieg zwischen beiden Ländern undenkbar. MdL Dr. Gebhart bezeichnete die europäische Gemeinschaft als Glücksfall, gerade für uns in der Südpfalz. Er bekannte sich aber auch zur Hilfe für Griechenland, wo heute Familien mit einem Tagesbudget von fünf Euro auskommen müssen, was ein griechischer Schüler mitteilte!

Im Gespräch kam man auch bald auf die heterogene Zusammensetzung der Klasse zu sprechen, wo Jugendliche mit deutschen, französischen, armenischen, italienischen, griechischen und türkischen Wurzeln friedlich zusammen leben. Der Umgang miteinander wird erleichtert, weil sich viele zusätz-lich in Vereinen engagieren und integrieren können. Auch die Konkurrenz um einen Arbeitsplatz scheint keine Rolle zu spielen, was zusätzlich die Toleranz erhöht.

Basis allen Zusammenlebens ist das Grundgesetz, das im Artikel 1 und 2 fordert: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

Leider, so wurde betont, gibt es immer wieder Menschen mit extremen politischen Ansichten, ob links, rechts oder religiös motiviert. Gerade junge Leute sind dafür leicht anfällig. Deswegen muss Demokratie immer wieder gelebt und verteidigt werden, wozu auch das politische Engagement zählt.

Thomas Gebhart betont dabei, wie ihn die jungen Leute bei den Leipziger Montagsdemonstrationen beeindruckten, als auf den Dächern schon die MGs aufgebaut waren. Dies war die Initialzündung für sein politisches Engagement. Sein Appell an die jungen Leute, sich zu engagieren, begründete er u.a. damit, dass die meisten Gesetze, die gemacht werden, die Zukunft der heutigen Jugend beträfen.

Insgesamt eine kurzweilige Sozialkundestunde, die mit einem Gruppenfoto (Beil) endete. Zugleich aber war der Besuch auch Motivation für die Abschlussfahrt der 10a, die im April nach Berlin führt.


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