zum NEWSarchiv / 08.07.2016: Deutsch-französischer Austausch Rheinzabern –
Mériel Echange scolaire franco-allemand Mériel – Rheinzabern
03.-10.02.2016 und 29.05.-05.06.2016
Was tut man, wenn man die Sprache und Kultur des Nachbarlandes besser verstehen möchte? Natürlich, man fährt hin, geht dort ins Restaurant und kommt mit den Menschen ins Gespräch. Als besonders gewinnbringend erweist sich die Begegnung mit dem Nachbarland, wenn sie gegenseitig erfolgt. Diese Möglichkeit nahmen 12 Schülerinnen und Schüler der IGS Rheinzabern aus den Klassenstufen 7 bis 9 wahr: Betreut durch Herrn Hackel fand in diesem Schuljahr ein Schüleraustausch mit unserer französischen Partnerschule Collège Cécile Sorel in Mériel (bei Paris) statt.
Bereits über die Faschingstage Anfang Februar empfing die deutsche Austauschgruppe ihre französischen Austauschschüler für eine Woche in Rheinzabern. Gemeinsam mit ihren Gästen erhielten sie eine Museumsführung durch das Terra-Sigillata-Museum und eine Einführung in die Rheinzaberner Fasenacht durch Ortsbürgermeister Gerhard Beil. Tags darauf standen in Landau eine Geocaching-Stadtführung sowie eine Führung durch das Reptilium auf dem Programm. Das Wochenende wurde von den Gastfamilien für private Aktivitäten gemeinsam mit ihren Gästen genutzt. Da der Besuch der Franzosen ganz im Zeichen der närrischen Zeit stand, traf sich die gesamte Austauschgruppe am Montag in der Schule, um den gemeinsamen Umzug am Faschingsdienstag vorzubereiten. Nachdem äußerst liebevoll gestaltete deutsch-französische Spruchbänder entstanden sind, wurden im Anschluss noch der Kaiserdom und das Technik-Museum in Speyer besichtigt. Schade, dass der Umzug durch Rheinzabern am Faschingsdienstag sprichwörtlich ins Wasser gefallen ist. Die Austauschgruppe plante, sich dem Schulmotto der IGS anzuschließen und es um das Motto der „deutsch-französischen Freundschaft“ zu erweitern. Etwas Gutes hatte es dennoch: Dank der großartigen Hilfe von Elternseite konnte spontan eine vorgezogene Faschings-Party in der Schulmensa organisiert werden. Durch ausreichend gutes Essen, Musik, Polonaisen und ein ausgedehntes Fußballspiel „Frankreich – Deutschland“ war die Stimmung trotz des schlechten Wetters hervorragend.
Nachdem der Besuch der französischen Gruppe sehr erfolgreich verlief und entsprechend kurzweilig war, fuhr die deutsche Austauschgruppe vom 29. Mai bis 05. Juni 2016 ihrerseits zusammen mit Frau Wagenblatt und Herrn Hackel im französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV nach Mériel.
Am Montag stand im malerischen Örtchen Auvers-sur-Oise eine Führung über den berühmten Vincent van Gogh auf dem Programm. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren durch eine aufgeschlossene und flexible Führerin viel über den Maler, der während seines Aufenthalts in Auvers viele heute sehr berühmte Bilder schuf. Die beiden einfach gehaltenen Gräber Vincents und seines Bruders Théo konnte die Austauschgruppe auf dem Friedhof von Auvers-sur-Oise besichtigen.
Dienstag stand endlich der erste Paris-Ausflug vor der Tür. In strömendem Regen wurde der Triumphbogen (Arc de Triomphe) besichtigt, nach einer „Regenschlacht“ auf den Champs Élysées. Von der Plattform des Triumphbogens aus konnte die Austauschgruppe die tolle Sicht über Paris genießen: Schnell war in der Ferne der Eiffelturm ausgemacht und man freute sich bereits darauf, ihn bald aus der Nähe erleben zu können. Anschließend wurden noch Souvenirs gekauft. Nach einer wohlverdienten Stärkung ging es weiter auf den Montmartre. Dabei wurde die Kondition der Schüler ordentlich auf die Probe gestellt, denn es mussten einige Treppen erklommen werden. Zum Glück hatte der Regen mittlerweile Erbarmen, so dass als Lohn für die Mühen das schöne Künstlerviertel auf die Schülergruppe wartete – und als Höhepunkt die wunderschöne Basilika Sacré Cœur. Nach einem Rundgang durch die Kirche und einem Gruppenfoto ging es wieder bergab, zurück in die Métro und in den Zug nach Mériel.
Am Mittwochmorgen waren alle Austauschschüler mit ihren Austauschpartnern im Unterricht. Interessiert wurde festgestellt, wie unterschiedlich die beiden Schulsysteme und der Schulalltag doch sind. Mittags hatten die Schüler dann Freizeit mit ihren Austauschpartnern.
Nun war es soweit: Donnerstag sollte der Eiffelturm erklommen werden. Ganz reibungslos verlief die Fahrt dort hin nicht: Durch einen Defekt der Bahn war die Austauschgruppe gezwungen, etwas weiter zu laufen als geplant. So lief man die letzten Meter zum Wahrzeichen der französischen Hauptstadt. Mit dem ersten Blick darauf war die Stimmung auf einem Höhepunkt. Je mehr man sich näherte, desto mehr Fotos wurden gemacht. Tapfer erklomm die Austauschgruppe dann sogar die Treppen des Turms bis zur zweiten Plattform, wo die Aussicht trotz des schlechten Wetters überwältigend war. Besonders beeindruckt hat die Schülerinnen und Schüler, dass Paris von oben ganz weiß aussieht.
Nach diesen tollen Eindrücken wurde am Freitag ein weiteres nationales Symbol Frankreichs besucht: Das Schloss von Versailles. Die Austauschgruppe besichtigte die beeindruckende, gigantische Gartenanlage, sowie einen Teil der Innenräume des Schlosses inklusive des berühmten Spiegelsaals. Man konnte sich gut vorstellen, wie der „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. hier residierte.
So eindrucksvoll die Woche auch verlief, so schnell ging sie auch zu Ende. Samstag unternahmen die Schülerinnen und Schüler in ihren Gastfamilien verschiedene Aktivitäten, am Abend richteten die französischen Austauschpartner noch eine Abschlussparty aus. Sonntag ging es schließlich zurück in Heimat. Die Eindrücke dieser Woche werden sicherlich noch lange erhalten bleiben. Der Kontakt zwischen den Austauschpartnerinnen und –partnern besteht in vielen Fällen bis heute. Das gegenseitige Kennenlernen des Alltagslebens in den Gastfamilien und die Möglichkeit, dadurch das gelernte Französisch auch anzuwenden, sind besonders wertvolle Erfahrungen für alle gewesen.